„Ich muss schreiben!“

Schreiben-müssen ist das, was den Schriftsteller und leidenschaftlichen Autor bewegt, antreibt, motiviert und innerlich erfüllt wie kaum etwas anderes. Was ihn und sie aufwühlt, umtreibt und zu einer intensiven Denk- und Fühlarbeit anregt. Geschichten erzählen, Welten erschaffen, mit seinen und ihren Helden leben und leiden – das macht kreatives Schreiben aus. Erforderlich sind Fantasie, Freude an der Sprache, Einfühlsamkeit und eine große Portion Leidensfähigkeit.

 

„Es schreibt keiner wie ein Gott, der nicht gelitten hat wie ein Hund.“

Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach (1830 – 1916),

österr. Erzählerin, Novellistin und Aphoristikerin

Nun, schreiben „wie ein Gott“ ist ja schon anmaßend, oder? Aber schreiben wie jemand, der es ernst meint und ein gutes Produkt erstellen möchte, das scheint realistisch und erstrebenswert.

Schreiben für sich selbst, um ein in sich stimmiges Werk zu erschaffen. Und schreiben für den Leser, um zu berühren, ihn in einer spannenden Handlung und Atmosphäre zu fesseln, vielleicht zu begeistern, zu lehren, mindestens aber zu unterhalten. Voltaire hat dies so ausgedrückt: „Beim Lesen guter Bücher wächst die Seele empor.“

Und wie kommen wir nun zu einem lesenswerten Produkt? Mit Herzblut und Kopfarbeit!

„Wahre Ernsthaftigkeit in Bezug auf das Schreiben ist eine von zwei absoluten Notwendigkeiten. Die andere, unglücklicherweise, lautet Talent.“

Ernest Hemingway (1899-1961), amerik. Erzähler

 

Schreiben ist also mehr als eine Idee zu notieren und eine Geschichte einfach so herunterzuschreiben. Ein gewisses Erzähltalent sei einmal vorausgesetzt. Wer sich selbst in seinem schriftstellerischen Tun und den späteren Leser ernst nimmt, arbeitet an seinem Werk. Vielleicht ist erst die dritte, vierte oder fünfte Überarbeitung diejenige, die den Text rund und stimmig macht. Dann soll es so sein.

 

Gebrauchstexte – Schreiben für Ungernschreiber

Und Schreiben-müssen, das kennen auch diejenigen, die anders gestrickt sind. Wer ungern Texte verfasst, es vielleicht seit Schulzeiten ablehnt und mit Grausen erinnert, der tut sich schwer mit dem Schreiben von Gebrauchstexten. Eine lange Zeit kann man es vermeiden, aber dann kommt es doch und meist mit einem Abgabetermin und Qualitätsdruck im Nacken: Die Bewerbung muss geschrieben werden, die Fach- oder Hausarbeit drückt. Das Studium findet keinen Abschluss, wenn nicht eine formal und inhaltlich hochwertige Bachelor- oder Masterarbeit vorgelegt wird. Nur die Ruhe. Hilfe ist erlaubt und wird von manchem Prof gern gesehen.